Berlin hatte uns viel abverlangt und es war dringend an der Zeit, wieder einmal echte Luft zu atmen und Ruhe zu hören. Es ist schwer in Worte zu fassen, wie glücklich mich die felsige Insel damals gemacht hat. Vieles von der Last, die die donnernden Hauptstadt tagtäglich mit sich brachte, schien zu schwinden, als wir mit dem orangenen Fiat ohne Klimaanlage die kleinen Landstraßen entlangdüsten.
Die Wahl fiel auf eine abgelegene Unterkunft im Dorf Tersanas, nahe der malerischen Hafenstadt Chania. Auch wenn unser Aufenthalt auf der griechischen Insel schon fast ein Jahr zurückliegt, spüre ich noch immer Sehnsucht nach diesem Ort. Vor mir erstreckte sich dort das kretische Meer, traumhaft und weit, verschmolzen mit den zerklüfteten Küstenlinien.
Abgelegene Strände von türkisblauem Wasser (die weitaus lohnender waren als jene vom Touristenstrom geplagte Küstenabschnitte, die in den Reiseführern gepriesen werden) wurden tagsüber erkundet, während verschleierte Nächte auf in den Bergen verborgenen Weingütern neue freundschaftliche Bekanntschaften brachten.
So viel mehr könnte ich noch über diese wenigen Tage auf Kreta sprechen, doch alles woran ich denken kann, ist ein köstliches Pastitsio in der Taverne Oinochoos...